Mittwoch, 8. Juli 2015

Behandeln oder lieber Prävenz…von Statistiken.

„Nicht, was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.“  
Marie von Ebner-Eschenbach

Behandeln oder lieber Prävenz…von Statistiken. Keep together!
Es sieht schon ziemlich nach einem sozialen Phänomen aus. Irgendein Thema wird „formell“ angegangen, wodurch es statistisch anders ausgewiesen werden darf.

Das Problem wurde – zum Beispiel - aus Anlass der Gegenüberstellung von „Arbeitslosen“  versus  „Arbeitssuchenden“ mehrmals ausdiskutiert und schaffte auch in den Fokus der öffentlich ausgetragenen Kontroversen zu geraten.


Nebenbei wurde vonseiten diverser Gremien regelmäßig betont, dass die formellen Regelungen an und für sich als zukunftsorientierte Lösungen erwünscht wären.

Die Vorschriften sollten  also unsere Zukunft …durch die optimalisierten Vorgaben schon im Vorfeld günstiger abfassen.




„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“
Antoine de Saint-Exupery



Soviel zum Thema der Kompetenzen in Bezug auf die „Soziotechnik“ und die zu erwartenden Mechanismen des sozialen Gefüges unserer Gesellschaft.

Was ist mit der Gesundheit?

Ein Mensch als ein ideales Abbild des göttlichen Funkes fand eine Widerspiegelung in der Geschichte der Medizin, zumindest der Antike und des Mittelalters. Aber…


„Wenn man zu Gott spricht, ist man religiös. Wenn Gott mit einem spricht, ist man irre.“
Dr. Gregory House





Behandeln oder lieber Prävenz…von Statistiken. Keep together!Später machten die Philosophen  der Renaissance auf das „Gesetz der Natur“ aufmerksam.

1979 wurde für das Aufarbeiten der Gesamtthematik  einem russisch-belgischen Physikochemiker und Philosophen Ilya Prigogine ein Nobelpreis verliehen (vide sein bekanntes Buch: "Dialog mit der Natur)".

Die Naturwissenschaften, insbesondere Physiologie und Zellbiologie konnten den Begriff der „Homöostase“ („Selbstregulation“ - umgangssprachlich „Balance“) in der ersten Hälfte des XX Jahrhunderts einführen (geprägt durch Walter B. Cannon) und unter Beweis stellen.

Der Begriff wird zeitgleich in der Systemtheorie, insbesondere Kybernetik populär. Auch die moderne Wissenschaft kam zu den Erkenntnissen, dass die Gesetze der Natur von der Menschheit höchsten entdeckt und entschlüsselt; wohl aber nicht vordiktiert werden können.


„Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen.“
Jean-Jacques Rousseau

Dann müssten sich womöglich auch im Alltag für die Sicherung der „naturabgeleiteten“ Aspekte der Gesundheit welche zeitgemäße  Regelungen finden; zumindest in Anlehnung an die besten „kybernetischen“ Vorgaben.

Hierzu imponieren – zum Beispiel – hervorragende Arbeiten der letzten Jahre von Frederick Kanfer bezüglich der psychologischen und soziologischen Mechanismen von Selbstmanagement.

Eins der praktischen Beispiele für die Umsetzung der angesprochenen kybernetischen Phänomene erhoffen sich viele Patienten und Ärzte in dem „Patientenrechtsgesetzt“.
Kritische Erfahrungen dazu fasste vor kurzem die Ärzte Zeitung zusammen:

„Für Patienten hat das Patientenrechtgesetz, das im Februar 2013 verabschiedet worden ist, nach Einschätzung von Ärzten keinen besonders großen Zusatznutzen, verursacht aber bei Ärzten einen beträchtlichen Mehraufwand“.
Ärzte Zeitung Freitag/Samstag 19/20 Juni 2015 Nr.66-115D Seite 4


Da es inzwischen keine weiteren Mitteilungen zu einem „beträchtlichen“ Anstieg an Neueinstellungen bei der Ärzteschaft gab -  ist es davon auszugehen, dass die umgesetzte Regelung allerdings zu einer Zeitumverteilung bei den Ärzten geführt hat.
Es sieht eher danach aus, dass der Fokus von Engagement mehr in Richtung der formellen Betreuung vom Patienten (als der Behandlung „selber“) gehen sollte.

„Wir leben in einer Zeit vollkommener Mittel und verworrener Ziele.“
Albert Einstein


Wenn also nicht mehr direkt und intensiv behandeln, wäre dann die Prävenz im Kommen?
In der gleichen Ausgabe der Ärzte Zeitung findet man glücklicherweise eine Information auch zu den aktuellen Entwicklungen in puncto Vorsorge:


„Geschafft. Nach mehrmaligen Anläufen von Vorgänger Regierungen hat die große Koalition nun ein Präventionsgesetz auf die Beine gestellt – auf dürre Beine“
Ärzte Zeitung Freitag/Samstag 19/20 Juni 2015 Nr.66-115D Seite 2

 Wie auch immer. Das Volk hat gesprochen, die Presse berichtet.


„Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.“ Marlon Brando


Behandeln oder lieber Prävenz…von Statistiken. Keep together!Anscheinend zeichnet sich ein neues Gebiet ab, wo die Eigeninitiative von Patienten sinnvoll wäre.
 Um die Entscheidungen zu treffen, sollte man aber über ein etwas tiefer fundiertes und gut „vernetztes“ Wissen verfügen.

Oder wollen sie selber die „Health Adviser“ oder Internet-Brooker für verschiedene Fachgebiete bezahlen…




„Die Bildung ist die beste Altersvorsorge“ Aristoteles


Ganz am Rande: Ilya Prigogine war auch für seine Interessen für die „dissipativen Strukturen“ bekannt. Ein einmaliges Gebiet, wo der Zuwachs an Energie statt mehr Chaos zu produzieren…zu der Entstehung von höher entwickelten Formen und Strukturen führen kann…
Es hört sich fast philosophisch an; ich komme die Tage trotzdem gerne auf die praktischen Folgen zu sprechen.
Bis dann.
Euer Marcin Korecki

„Aus den Trümmern unserer Verzweiflung bauen wir unseren Charakter.“
Ralph Waldo Emerson

Donnerstag, 2. Juli 2015

Schmerzen. Ein paar Überlegungen nicht nur zum Aktionstag.

Auch ein Mensch, der zwanzig Sprachen beherrscht, gebraucht seine Muttersprache, wenn er sich in den Finger schneidet.“ Jean-Paul Belmondo

Am 07 Juni wurde bundesweit der 5 Aktionstag ausgetragen.

Inzwischen lässt sich die soziale Resonanz (zumindest im Bereich diverser Pressebeiträge) etwas plausibler einschätzen.
„Jüngsten Schätzungen zufolge leben in Deutschland 20 bis 28 Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen. Sechs bis acht Millionen von ihnen sind hierdurch im Alltag beeinträchtigt – Patienten mit Tumorschmerzen nicht mitgerechnet.“
DAZ. Online 02.06.2015

Klingt überraschend? Jeder vierte Mensch auf der Straße wird vom Schmerzen betroffen…
Der Tenor des Beitrags ging in Richtung interdisziplinäre Herangehensweise, bessere Zusammenarbeit, Flyer, Vorträge, Telefon-Hotline.


Wird damit dem Menschen erfolgreich geholfen?
Einen Rückblick der Problematik mit einer adäquaten Validierung fanden Sie einige Tage später auf den Spalten der „Ärzte Zeitung“.
Probleme der Versorgung bestehen fort
„Chronische Schmerzpatienten erhalten mehr Aufmerksamkeit als noch vor einigen Jahren. Doch die strukturellen Defizite in der Versorgung sind nach wie vor ungelöst. Dieses Fazit zog die Initiative "Wege aus dem Schmerz".“
Ärzte Zeitung, 30.06.2015

Allerdings hat man auch gewisse Lösungen ins Visier genommen:

„Da die Einführung eines Facharztes für Schmerzmedizin als möglicher Ausweg aus diesem Dilemma kurzfristig unrealistisch ist, plädierten die in Berlin anwesenden Schmerzexperten für einen Fachkundenachweis Schmerzmedizin in Analogie zum Fachkundenachweis Notfallmedizin.“
Ärzte Zeitung, 30.06.2015


Schmerzen. Ein paar Überlegungen nicht nur zum Aktionstag. 

Ist es eine Lösung, auf welche gerade die Patienten warten? Wird damit der Leidensdruck vermindert? Können diese Maßnahmen die beunruhigende soziale Entwicklung zielgerecht auffangen?

Wie entsteht ein Schmerz…
Mit diesem Thema setzen sich schon die präklinischen Studienfächer, wie die Physiologie, Pathophysiologie, aber auch die Neurologie, Psychologie, Psychiatrie auseinander.
Anders gesehen verteilt sich die betroffene Population von Patienten in der täglichen Praxis über die Wartezimmer der Fachärzte für die Orthopädie, Chirurgie, Neurologie, Neurochirurgie, Diabetologie, über etliche Ambulanzen, Kompetenzzentren, Netzwerke…
Was sollte man denn über die psychologischen Mechanismen und „Funktionsweise“ des Schmerzens wissen?



„Es gibt viele Verhaltensweisen, die dazu führen, dass sich Schmerz chronifizieren kann: zum Beispiel wenn man den Schmerz katastrophisiert und ihn gewissermaßen zu seinem Lebensinhalt macht; oder wenn man aus Angst vor ihm ein ständiges Vermeidungsverhalten annimmt; oder auch, wenn man ihn verharmlost und ständig über seine Grenzen geht. Schmerz ist ja ein Warnsignal. Das sollte man nicht ignorieren, sich davon aber auch nicht lähmen lassen.“
ZEIT ONLINE, GESUNDHEIT / NEUROPSYCHOLOGIE
DIE ZEIT Nº 07/2011 12. Februar 2011


Wie gestalten sich die „sozialen“ Folgen…? Kommen wir auf die soeben im Beitrag der Ärztezeitung erwähnten positiven Aspekt der verstärkten „Aufmerksamkeit“.
Es gibt auch die „Kehrseite“ der Medaille.


„Denn wer Schmerzen leidet, kann anfangs erleben, dass das sogar Vorteile bringt: Man bekommt Zuwendung, kann von der Arbeit freinehmen, kann sich pflegen, kommt aus dem Stress raus. Kurzfristig hilft das. Wer allerdings an dieser Strategie hängen bleibt, fördert damit – ohne es zu wollen – Gewohnheiten, die am Ende zur Chronifizierung des Schmerzes führen können. Und wenn dieses System gut eingespielt ist, ist es extrem schwer, da wieder rauszukommen.“
ZEIT ONLINE, GESUNDHEIT / NEUROPSYCHOLOGIE
DIE ZEIT Nº 07/2011 12. Februar 2011



Schmerzen. Ein paar Überlegungen nicht nur zum Aktionstag.Viele Ärzte und Psychologen betrachten es als zunehmendes Problem in Richtung der „Anspruchsneurose“.

Auf der anderen Seite …die praktischen Folgen für den Otto Durchschnittsverbraucher gehen in Richtung Mehrbelastung der übrig gebliebenen Beitragszahler.

Die bisherigen interdisziplinären Bemühungen konnten die Lösungen anscheinend weder benennen noch terminieren. Fazit für Sie:
die Eigenverantwortung wird erwartet und vom Leben gefördert.

Was für Konzepte würden als denkbar ggf. tragen in Frage kommen?

„Dazu gehört dann auch, dass es keinen Doktor-Guru gibt, der ihnen genau sagt, was sie tun oder lassen sollen. Vielmehr beginnen sie damit, ihr Schmerzerleben selbst genau zu beobachten. Und statt ständig gegen den Schmerz anzukämpfen, lernen sie, ihn zu akzeptieren und mit ihm umzugehen.“
ZEIT ONLINE, GESUNDHEIT / NEUROPSYCHOLOGIE
DIE ZEIT Nº 07/2011 12. Februar 2011
„Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.“
Thomas Mann
Es ist dann „an Zeit“, neune Lebensvisionen und Gewohnheiten zu erarbeiten.
Nehmen Sie die Freiheit der freien Wahl in Anspruch.


Wegen weiterer Infos und praktischer Abhilfen kontaktieren Sie uns unter:
ask4advice@powerwellness-korecki.de