Live is Life. Der Aspekt der Kohärenz.

Unser Aufenthalt auf diesem Planeten besteht ununterbrochen aus der Kommunikation, aus dem Austausch.
Welche Ziele werden dabei verfolgt ? Inwiefern entsprechen diese wirklich unseren Bedürfnissen, unserer Natur, unserem “Wesen” ?
Wie bringen wir die wichtigsten Aspekte unseres “Seins” zum Ausdruck ?
Was ist die Kommunikation an und für sich ? Welche Wege geht sie, um das volle Spektrum an Zielen zu erreichen ?
“Kommunikation ist die Weitergabe von Emotionen”

Seth Godin
Damit hätte man ansatzweise die Frage von “was” beantwortet.
Versuchen wir dann mit dem “Weg” … Wie sollten wir es bitte tun ?
“Tut
nur das Nötigste, um das Essentielle auszudrücken. Entfernt vorsichtig
alle Elemente, die vom Essentiellen ablenken, Elemente, die hemmen und
verwirren … Wirrwarr, Masse und Größe verwirren das Wahrnehmungsvermögen
und unterdrücken den Verstand. Demgegenüber steht Schlichtheit für
klare und direkte Aufmerksamkeit.”
Richard Powell
Die Frage, die dann berechtigt wäre … wieso sei diese “Schlichtheit” – so wichtig bis essentiell für uns …?

Kann eine “schöne” und wissenschaftlich “exakte” Definition unserem Weltverständnis nicht genug tun ?
Die Frage “Warum” ist aber nicht nur ein überschüssiger Anhängsel am
Monument der ganzen Story, wo man inzwischen das Wesen der Problematik
und Wege deren Umsetzung erkannt hat.
Die Frage “warum” erscheint für unser Weltverständnis und unsere Natur unabdingbar.
Das belassen einer Leere an diesem Platz würde schwerwiegende Folgen
hinterlassen: für unser Wesen; insbesondere – für unsere Kohärenz.
Na ja … was braucht denn ein Mensch wirklich ? Wie genau soll seine
“Wirklichkeit” beschrieben werden, damit er mit ihrem Abbild im Frieden
leben könnte …?
Wer sagt schon, dass wir überhaupt eine exakte fachliche Beschreibung
brauchen ? Muss etwas überhaupt genau sein, damit wir es gebrauchen
können ?
Jain.
Die Spitzencoaches verweisen bei unserem Weltverständnis immer wieder auf das “Kohärenz” – Bedürfnis.
Ob man jetzt bei Anthony Robbins, oder Vera Birkenbihl nachschlägt, konnten (selbst gut
gebildete) Menschen, die schlau “dialektisch” hintergangen wurden
(ggf. hinterlistig invigiliert wurden) nicht mehr die eigene Meinung in
der “Urversion” vertreten, weil an der Kohärenz ihrer Weltanschauung
manipuliert wurde.
Die Folge war … sie “mussten” die Gesamtkonstruktion des Credo
“anpassen” … Bei schleichender Taktik (zum Beispiel im Sinne der
“chinesischen Folter”) führte diese Entwicklung soweit, dass sie
irgendwann ins Gegenteil schlug.
Es ging aber immer wieder um einen winzig kleinen Schritt. Wieso aber waren die Folgen so immens ?

Die Wichtigkeit dieser Schritte, die Gesamtbelange war nämlich nicht mit den Kriterien der linken Hemisphäre zu messen.
Es ging nicht um den Umfang der jeweils getroffenen Aussagen – nur um die “Essenz”.
Und solche Sachen wie Essenz, Verständnis, Glaube …betreffen zwar
insgesamt die Kooperation der beiden Hemisphären, allerdings fühlen sie
sich am besten “zu Hause” in der rechten Hemisphäre.
Wir brauchen alle eine Art von Sicherheit.
Wenn wir in ein neues Haus beziehen, hätten wir gerne, dass unserem
neues Zuhause eine technische Abnahme vom Statiker bescheinigt werden
könnte. Wir hätten gerne zum Beispiel, dass auch die Abnahme der
Elektroinstallation von einem konzessionierten Elektriker durchgeführt
worden wäre. Etc.
Bei diesen ganzen “Auflagen” für die linke Gehirnhälfte würde es aber
reichen, wenn uns der Verkäufer eine glaubwürdige Aufstellung der
Abnahmen und Zertifikate vorliegt. Das heisst – die
“Sicherheitsbedürfnisse” dieser Art können auf den Leistungen von
Dritten beruhen, wir sind auch durchaus bereit unser Engagement in der
Beziehung angemessen zu minimieren und zu delegieren, ohne dabei ein
Unwohlgefühl zu verspüren.
Diese Art der Sicherheit wird nicht so ganz “persönlich” gehandelt.

Wir haben es gelernt, auf die technischen Errungenschaften unserer
Zivilisation zu vertrauen und die “messbaren” technischen Aspekte
unserer Lebenssicherheit über die Fachläute abzudecken.
Die TÜV-Abnahmen von Autos, Häuser, Brücken führen wir nicht wirklich persönlich durch und … es ist für uns trotzdem O.K.
Die “Sicherheitsaspekte” mit dem Bezug zu direkter Wahrnehmung,
Intuition, Gefühl und Glaube werden allerdings dem Funktionsbereich der
rechten Gehirnhälfte zugeschrieben und können …. weitestgehend nicht
delegiert werden.
Insofern bieten sie auch für uns eine Chance einer individuellen und
durchaus persönlichen Auseinandersetzung mit der Welt, egal wie jeder
Einzelne diese auch zu verstehen vermag.
Dazu brauchen wir keine üppigen Beschreibungen oder Gutachten. Wir vertrauen einem pur intuitiv – oder auch nicht.
Nicht umsonst hat Lenin gesagt: “Religion ist Opium für das Volk”.
Jede Art vom breit angesetzten Still wird aber irgendwann zu einer Art von Religion.
Und selbst wenn die Gläubigen gemeinsam in der Kirche den gleichen
Gott anbeten … jeder tut es doch individuell und für sich selbst.
Gemeinsam bekennen sie sich nur zu einer gewissen
“Glaubensorientierung”. Zeitgleich passiert aber noch etwas – sie
schöpfen gewisse Kräfte aus dem Potenzial des Egregors.
Jeder Egregor ist auch eine Art der gewaltigen Macht “hinter den
Kulissen” seiner “Gläubigen” … Wo die Macht präsent ist, steigt das Maß
an Sicherheit, Vertraulichkeit; es gibt gute Voraussetzungen für das
Aufrechterhalten und Wachstum vom Glauben.

Man könnte beinahe sagen, der Egregor, eine ganz besondere Art vom
Feld oder Wesenheit, ist es eben Dasjenige, was für gewisse Gebete – und
Gedankenfokussierung schon seit jeher die Sorge trägt.
Es sichert die Kohärenz des Gedankengutes und schafft die
Widerspiegelung der Ehrfurcht im “Innenverhältnis” sowie die soziale
und geistige “Präsenz” im “Außenverhältnis”.
Der Monolith duldet keine Rissen. Ob von Innen, ob von Draußen.
Es
würde dann aber heißen, wenn das Prinzip der Kohärenz mehr universel
greifen sollte – dann würde uns auch in den interpersonalen Aspekten
der Kontakte Einiges über die “unlogische” Praxis unserer Vorgehensweise
erklären, sowie im Grunde genommen – jedes “logische” Argument
durchaus relativiert betrachten lassen.
Damit lässt sich viel mehr Verständnis für die “soziale Handhabe”
der Verbannung von “Ketzern” (ein alter Begriff, schon im 13.
Jahrhundert eingedeutscht), Amtsenthebung von extravaganten
Funktionären oder politische Missgunst von Dissidenten entwickeln.
Früher waren Voodoo-Phänomene und Scheiterhaufen …mehr im Trend.
Diese spektakulären Maßnahmen “standen auf der Hut” der sozialen
Vorstellung, behüteten diese letzte durchaus ausdruckvoll vom jeden
Ansatz des selbst im Ansatz “gefährlichen”, abschweifenden
Gedankengutes.
Im individuellem Maße – sind die Fesseln der sozialen Prägung
bezüglich der Kohärenz primär in dem Bereich der sozialen und familiären
Bekenntnissen zu gewissen Stammesgruppen, Hierarchien etc. inzwischen
nur bei den ganz “orthodoxen” Zielgruppen zu beobachten .
Alles dreht sich um die Tradition und die daraus abzuleitende
Identifizierung. Man identifiziert sich auch ungerne (zumindest im Sinne
der “bewussten” Akzeptanz) mit den Sachen, die nicht “sicher genug”
erscheinen …

Die Esoteriker würden eher schon die Problematik des ersten Chakras in Erinnerung rufen.
Eine
Identifizierung mit den sozialen Vorgaben der Stammesältesten würde
zwar in jeder Hinsicht konkrete Weichen (gegebenenfalls) rücksichtslos
stellen, dafür aber – breite Zugeständnisse bei der Befreiung von der
individuellen (“privaten”) Verantwortung sichern …
Man durfte nur nicht “aus der Reihe” tanzen.
Derartige Lebensvorstellungen/Lebensordnungen scheinen in mehreren Kulturen gewisse Ähnlichkeiten aufzuweisen.
Wo im Sanskrit die Brachialenergien als Erdenergien verstanden wurden
– erinnerte auch die Tradition der Katholischen Kirche an den “Staub”,
als den Ausgangspunkt und das Ende unserer (irdischen) Existenz.
Sind wir “in unseren Zeiten” von der Problematik so weit entfernt ?
Was ist mit der “privaten” Meinungsfreiheit ? Sind wir frei vom “Feld” ?
Der Mensch würde eher sein Leben … als seinen Glaubenssatz aufgeben – lernen wir aus “Der wilden Ente” von Ibsen.

Er verzichtet schweigsam und unbedenklich auf seine “Freiheiten” zugunsten der – seine Kohärenz schonenden – Glaubenssätze …
Sollte das Potential, das Durchsetzungsvermögen zu gering sein, um die individuell abgefassten
Vorstellungen zu vertreten … kommt es zu Frustrationen, zu der sozialen
Isolation und den Depris … Und diese sind heutzutage wesentlich höher
als zu den Zeiten von Existentialisten anzusetzen (laut
Vergleichstatistiken – zig Mal) …
Wenn wir dem Weltverständnis vom Martin Heidegger für einen
Augenblick folgen würden hatte unsere Menschheit schon diese Problematik
friedlich, “natürlich” und anscheinend ohne “innere Konflikte” gelöst
(dieses Thema wurde auch ziemlich ausführlich im Programmartikel “Das
soziale Spiel-Teil1 ziemlich ausführlich erörtert).
Kommen wir noch einmal kurz in einem etwas anderen Kontext auf diese Entwicklungstheorie zurück.
Das Weltverständnis der alten Griechen aus den Zeiten der
Hommer-Antike wurde vom Heidegger als “Physis” benannt, womit eine
natürliche Aufnahmebereitschaft für alle “naturgemäßen” Situationen und
Einflüsse gemeint war.

Das Leben “kam” in allen seinen Erscheinungen auf die Menschen zu, wurde gespürt, wahrgenommen und gelebt.
Ohne Beurteilung. Es war gut so. Man musste keinen dazu überzeugen.
Eine Art vom Feld, vom sozialen Konsensus über die Weltwahrnehmung
“vermittelte” dieses Verständnis quasi “automatisch”, die Zivilisation
wuchs halt in “diesem Geist” auf.
Irgendwann kommt es meistens zur “Ernüchterung”, die Glaubenssätze
werden nicht mehr blind vom Elternhaus oder Grundschule übernommen, man
versucht sich mehr auf die Gleichgesinnten zu richten und die
Gemeinsamkeiten in der Vielfalt der Auslebemöglichkeiten der freien Wahl
zum sozialen Austausch umzusetzen.
Auch bei alten Griechen der darauffolgenden Ära – der “Poiesis” (nach
Heidegger) kam es zu einer “mehr aktiven” Teilhabe am Leben. Die
Situationen kamen nicht nur “so” und verschwanden aus dem Horizont des
sozialen Lebens. Sie konnten aktiv, über den persönlichen Einsatz und
das zum Ausdruck Gebrachte aller Beteiligten als eine Aktualisierung der
Bedürfnisse gelebt werden.
Und schon wieder sicherte das Feld (nach Dr. Rupert Sheldrake – die
morphogenetischen Felder) die volle soziale Akzeptanz der geltenden
Weltanschauung (wen man im Feld aufwächst, übernimmt man alles per
Imitation; man merkt es nicht mal …).
Die noch früheren Ansätze hierzu können wir z.B. in Sanskrit finden,
wo die geistig-energetischen Inhalte des zweiten Chakras das Aktive und
Dynamische (deutlich mehr im Sinne der individuellen Entwicklung) die
alten Vorstellungen zugunsten der Erweiterung von Horizonten, des
interaktiven Austausches, der Neugier und Entwicklung in den Vordergrund
treten ließen.

Interessanterweise galt schon damals die Art von Energien und Entwicklungen explicit dem Weiblichen und dem Wasser.
Wasser breitet sich bekanntlich hemmungslos aus; überwindet die Hindernisse auf eine ganz andere Art und Weise – mehr sanft, und “weise” … und doch – “powerful” . Lieber “umfließen”, als zerstören …
Wasserdynamik verleiht dem Leben eine ganz andere Perspektive … sowie eine breitere Horizontweite …
Dieser Dynamik und Sichtweise bediente sich z.B. der Napoleon, wo er
seine Generäle auf den Stern über dem Horizont des bewölkten Alltags
aufmerksam machte; und zwar im Sinne der “höheren” Ziele und Visionen,
als das der Alltag erfassen lässt …
Dieser Last der Perspektive konnten sich aber die Hauptfiguren “Der
Wilden Ente” nicht stellen, die sich selbst auferlegten geistigen
Fesseln nahmen die Oberhand.
Die Weiterentwicklung vom sozialen Bewusstsein führte zu Neuverständnis der Weltordnung.
Für den Heidegger war es die Power – Ära der alten Römer. Hier wurde die Materie der vom Menschen geplanten Ordnung unterworfen.
Die Macht der Form kam zum Ausdruck über das Aufblühen der Jurisdiktion in jeglicher Form und in beliebigem Lebensbereich.

“Divide
et impera” – teile und regiere – etablierte eine Geisteshaltung, genau
so, wie “panem et circenses” (nach Juvenal – “Brot und Zirkusspiele”)
die klaren Weichen für den zukünftigen Umgang mit den breiten Massen
stellte.
Die (damals) neue Weltordnung setzte auch klare Zeichen in puncto
“Kommunikation” (was nicht unbedingt gleich der Verständigung zu setzen
sei). Das perfekte Umsetzungsbeispiel dieser Belangen können wir aus der
Geschichte des Alten Rom; es war die Post und der Straßenbau.
Die alten Römer wussten allerdings die Wichtigkeit der “Vernetzung” zu schätzen.
Das Verständnis der menschlichen Bewusstseinsentwicklung auf der
Ebene des dritten Chakras thematisierte aber auch den Macht-Aspekt. Das
Feuerchakra – das Chakra der Macht… Das Chakra, wo die menschliche
Identifizierung zum ersten Mal eine ziemlich reife Vorstellung annahm;
wohl bemerkt – vorzugsweise bezogen auf die materiellen Grundlagen
unserer Existenz.
Was ist mit uns ? Was macht unser Sozialgefüge aus ?
Bei einer Wohlstandsgesellschaft sind es meistens die Anliegen ums
Geld, Macht und Sex … Diese drei Aspekte seien – nach der Meinung der
Esoteriker – äquivalent und … der Problematik des dritten Chakras
zugeordnet.
Auf der Gegenseite – der Rechnung für die unter dem Joch vom Stress
vorangetriebene soziale Entwicklung – hätten wir aber gleichsam
Diabetes, Magenprobleme, Flüssigkeitsstauung …

Wenn wir uns einen kleinen Ausflug in den Bereich der TCM
(Traditionelle Chinesische Medizin) und – insbesondere – der “fünf
Elemente Lehre” gestatten würden – begegnen wir dem Spätsommer mit
Leitgefühl: Grübbelproblematik; auf der Yang-Seite kommt der Magen zum
Vorschein, auf der Yin-Seite die Pankreas und Milz.
Die seit fünfziger Jahren entwickelten Erfahrungen von manchen
Bewegungen der Alternativ -Mediziner (in Anlehnung an die Lehre vom Dr.
Voll) ergänzten dieses Bild noch um die “Nervosität” (Yang) und das “Tumorpotential” (Yin).
Können wir uns wirklich von der Problematik freisprechen ?
Selbst die “freie Wahl” der Allianzen und Seilschaften (was dem
Bewusstseinszustand des Power-Chakras eigen sein sollte) das Machtgefüge
unserer Vernetzungen zielgerecht stärken sollte, dann – um welchen
Preis ?
Die nächste Epoche in der sozialen Bewusstseinswahrnehmung (nach
Heidegger) bildet die “Kreation”. Das Unterordnen sämtlicher Aspekte
unserer irdischen Reise einem klaren “göttlichen” Plan, der uns
autoritär – über die eingeweihten Priester – erklärt werden sollte.
Jeder hatte dabei einen exakt für ihn vorgesehen Platz, wodurch auch
alle seiner Vorstellungen, Fragen und Entfaltungsmöglichkeiten klar
durchschaubar präzisiert wurden. Insofern erübrigte sich auch das
Problem der “Suchenden” oder der “Querdenker”.
Beim Siegeszug der Heiligen Inquisition “im Lande” und den
durchgreifenden Eroberungen der Konquistadoren “im Übersehe” schein die
Welt endlich dem Perfektionismus anzugrenzen.
Die soziale Resonanz war im Mittelalter proportional zum Machtaufstieg der Mutter Kirche.
Der logistische Perfektionismus dieser Ära in der abendländischen
Kultur konnte keine genaue Entsprechung in den östlichen Kulturen ggf.
im Sanskrit finden.

Dort wurde das Thema der geistigen Kreativität in Verbindung mit der
bedingungslosen Liebe zwar in Anlehnung an die “göttliche”
Liebestugend auf der Ebene des vierten Chakras angesiedelt; allerdings
gab es bei diesen Auslegungen keine Anhaltspunkte für die
“Konditionierung” ggf. “Formalisierung” der Nächstenliebe – geschweige
schon – für die weitgehenden logistischen Rückschlüsse auf die soziale
Ordnung.
Sollte
man es trotzdem an die vorgegebene Weltordnung des Mittelalters mit
authentischer Ehrfurcht glauben … dürfte die Frage der Kohärenz von
Gläubigen sich automatisch erübrigt haben.
In Kohärenzfragen bei den “Nichtgläubigen” kamen die kompetenten
kirchlichen Gremien mit einer gut strukturierten Riposte entgegen.
Inzwischen sind wir ein Stückchen mit der Geschichte weiter und die
Lösungen zum Thema der Kohärenz werden weder ex cathedra verkündet von
logistisch vollstreckt.
Die Mutter Kirche trägt nun nur die moralische Verantwortung für das
ewige Leben der Gläubigen; ohne für die effiziente Umsetzung der
“adäquaten” Lebensmustern zu Lebenszeiten (von Gläubigen – die Kirche
ist per definitionem doch auf die Ewigkeit ausgelegt) verantwortlich
gemacht zu werden.
Die Trennung vom Staat und Kirche stellte den Bürger u.a. vor die
Würde und Bürde der Eigenverantwortung – für das eigene Leben, für
dessen Harmonie und Kohärenz … Für die Eigenidentität…

Seit der Bekanntmachung der Maslow´schen Pyramide von Bedürfnissen
wissen wir auch, unsere Bedürfnisse lassen sich nicht rein
behavioristisch betrachten … d.h. von animalen bis hin zu den geistigen …
Jeder Mensch ist anders und muss für sich nach der eigenen un/ oder
auch – zu Teile – bewussten Palette von Bedürfnissen leben, um die
“individuell erlebte” Entität wahrzunehmen …
Nichts desto trotz. Die Basis für jede Identifizierung bleibt nach wie vor: unlogisch.
Manche der Bildungswege für diese Identifizierung verbleiben absolut jenseits vom Bewussten, wie z.B. die Imitation.
Aber auch die mehr bewussten Aspekte der Identifizierung werden eher intuitiv realisiert.
Dafür muss das “Erkennungsobjekt” klare Signale ausstrahlen, damit
überhaupt eine klare Angleichung mit dem bisherigen Credo möglich ist.
Sonst wird vom Unbewussten als unverständlich ggf. unleserlich abgewiesen.
Die Bezugsobjekte, Deklarationen oder Metapher dürfen von hohem Grad
an symbolischen Werten gekennzeichnet sein. Da gibt es schon wieder ganz
klare Beispiele für die Rolle von Kommunikation aus dem Bereich des
s.g. ersten Signalweges (d.h. jenseits der Sprache ggf. Schrift).
Der erste Signalweg bezieht sich auf die intuitive Wahrnehmung von nicht-verbalen Signalen.

Wo wir schon bei Symbolen angekommen sind, versuchen wir einen Rat
bei einer der beinahe legendären Autoritäten auf diesem Gebiet zu
erschleichen – bei dem Desmond Morris.
“Symbolische Gesten sind oft schwer verständlich, weil ihre Herkunft dunkel ist” (vergleiche: “Der Mensch mit dem wir leben. Ein Handbuch unseres Verhaltens”).
Nach
dieser bündigen (und doch aufschlussreichen) Aufklärung vonseiten der
Behavioristen scheint es an Zeit sich der Welt des Unbewussten und der
Symbolik doch zuzuwenden.
Was macht aber den Reiz dieser Plausibilität aus ? Wie werden die
symbolischen Werte ausfindig gemacht, intuitiv zugeordnet, ggf.
abgeglichen und integriert.
Die Antwort lautet: schon wieder rein intuitiv…
Das kennen wir ansatzweise schon; der Wert einer Predigt wird nicht von derer Länge bestimmt …
Eine Predigt bezieht sich aber primär und direkt auf die verbale
Kommunikation; ein Bild gegebenenfalls ein Symbol schöpft seine
Daseinsberechtigung in der non-verbalen Wahrnehmung…
Bei den Bildern ist es auch klar … wir sehen nicht, was wir zu sehen
glauben, sondern eher das – was über sämtliche Filtermechanismen
durchgelassen wird.
Es ist also schon ziemlich kulturbedingt …
Erlauben wir uns vielleicht noch einen Kurzvermerk vom Desmond Morris:
“Als Argument für die These, der Mensch habe nichts ererbt,
sondern erlerne alles mit Hilfe seines Gehirns, gilt die Beobachtung,
dass die verschiedenen Gesellschaften auf der ganzen Welt weit
voneinander abweichende Verhaltensmuster erkennen lassen”
Eine “Schlichtungsprobe” würde hierzu vielleicht die moderne
Auslegung der Epigenetik bieten … Was ist aber mit den Archetypen ? Wie
tief greifen diese in unsere Kultur, in das jeder Kultur akzeptable Maß
an Angst, als Grenze und Kautel für die soziale Herausprofilierung des
energoinformatischen Feldes als einer Basis für den Aufbau vom sozial
geprägten “Kohärenz-Begriff”.
Schauen wir doch noch kurz bei dem absoluten Meister dieser Thematik, dem C.G. Jung nach:
Wer der medizinische Psychologe sich für die Symbole
interessiert, so beschäftigen ihn primär die “natürlichen” im
Unterschied zu den “kulturellen” Symbolen. Die ersten leiten sich von
den unbewussten Inhalten der Psyche ab und repräsentieren daher eine
enorme Anzahl von Variationen der wesentlichen archetypischen Bilder. In
vielen Fällen kann man sie noch bis zu ihren archetypischen Wurzeln
zurückverfolgen, das heisst auf Ideen und Bilder, die man in ältesten
Berichten und in primitiven Gesellschaftsordnungen antrifft. Die
kulturellen Symbole andererseits sind solche, die man bewusst verwendet
hat, um “ewige Wahrheiten” auszudrücken; sie werden immer noch in vielen
Religionen gebraucht.
(vergleiche: C.G. Jung “Der Mensch und seine Symbole”).
Der Kohärenz-Begriff hat also doch Einiges – auch vonseiten der
Psychoanalyse und Symbolik - mit der kulturellen Tradition zu tun.
Der Mensch ist nun mal ein soziales Wesen.
Aber ob im “sozialen” oder auch “individuellen” Maß: die Fesseln der
Vorstellung, der Selbstidentifizierung tragen schon Sorge dafür, das
unserer bewussten Präsenz der Teppich unter den Füssen nicht weggerissen
wird….

Deshalb wird auch der “nativ faul” zum Leben eingestellte Otto
Durchschnittsverbraucher von klein an “eingestimmt”, gewissermaßen über
den Erziehungsprofil unserer Gesellschaft “vorprogrammiert”.
Und es dürfte auch Keinen verwundern; ohne gewisse “Einstimmung”
könnte es bei den spontanen Versuchen der “unvorbereiteten” Suche nach
den Wegen der Erkenntnis …zu massiven Angstentwicklungen kommen.
Die Angst (als eine “Feldqualität”) kann schnell sozial
“übergreifen”; das kann sich keine human ausgelegte Gesellschaft leisten
(die sozialen Folgen von Panik sind sehr schlecht vorausschaubar; in
allen Fällen aber immens niederschmetternd).
Was ist aber mit dem “Einstimmen” ? Wie kann es überhaupt funktionieren ?
Es
funktioniert meistens unbewusst, nach dem “Gesetz der Oktave” . Neben
dem als pythagoreischen und postplatonischen geltenden Gedankengut (im
Sinne der Esoterik) wurde dieses Thema auf dem deutschen Boden der
Nachkriegszeit ziemlich aufschlussreich vom Hans Cousto dargelegt
(vergleiche: Hans Cousto “Die kosmische Oktave: Der Weg zum universellen
Einklang).
Für eine etwas literarisch tiefere Aufarbeitung der Problematik einer
“höher” im Leben angesetzten Harmonie erhielt Hermann Hesse 1946 den
literarischen Nobelpreis (3 Jahre nach der Veröffentlichung vom
“Glasperlenspiel”).

Eins der Zitate aus dem Werk:
“Jeder von uns ist nur ein Mensch, nur ein Versuch, ein
Unterwegs. Er sollte aber dorthin unterwegs sein, wo das Vollkommene
ist, er sollte ins Zentrum streben, nicht an die Peripherie”
gibt uns mehr als einen vagen Hinweis auf die Rolle und Belange der Kohärenz im Menschlichen Leben.
Schlicht und bescheiden – und doch wahr.
Wir finden aber zumindest noch eine Parallele und den Anschluss an das angerissene Thema der
Beziehung zu Wasser.
Im Jahre 1954 ging der Literaturnobelpreis an den Ernest Hemingway für seine Novelle: “Der alte Mann und das Meer”
In der Begründung der Zuerkennung gab es eine klare Feststellung: der
Inhalt von Novelle konnte so meisterhaft niedergelegt werden, dass der
Verfasser kein einziges überschüssiges Wort genutzt haben sollte.
Und da sind wir schon wieder bei den Themen der Essenz und Kohärenz :
“Tut nur das Nötigste, um das Essentielle auszudrücken. Entfernt vorsichtig…
Release 2012.11.05 Rev 2013.11.30.
Zum Herkunftsportal